Phytotherapie

Heilen mit Planzen

„Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“ – nach diesem Grundsatz hat bereits Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert ihre Patienten behandelt.

Die Pflanzenheilkunde bietet ein breites Spektrum an Vielstoffgemischen, wobei jede einzelne Pflanze an vielen Stellen des Körpers regulierend eingreifen kann. Deshalb verschwinden verschiedene Symptome nach Einnahmebeginn häufig gleichzeitig.

Im Gegensatz zur schulmedizinischen Behandlung mit Medikamenten, die auf EIN Wirkprinzip abzielen, kann eine Pflanze gegen unterschiedliche Symptome helfen ('Multitarget'). Die Vielfalt der Pflanzen ist dabei sehr gross, vor allem, wenn das Wirkspektrum der europäischen Pflanzen durch solche aus dem asiatischen Raum ergänzt wird.

Ein gutes Beispiel für unterschiedliche pharmakologische und therapeutische Wirkungen ist hier Johanniskraut (Hyperici herba) (1); es wirkt

  • stimmungsaufhellend
  • angstlösend
  • entspannend
  • entzündungshemmend
  • wundheilungsfördernd
  • antioxidativ
  • keimreduzierend
  • Nieren schützend
  • Nerven schützend
  • Apoptoseinduktion (Tumorzellen)

 

Die Darreichungsformen können dabei unterschiedlich sein:

  • Frischpflanzensäfte
  • Ethanolische Auszüge/Tinkturen
  • Teeauszüge
  • Kaltauszüge
  • Kräuterpresslinge
  • Tablettenform
  • Bäder

 

Die Pflanzenmedizin ist auch für Kinder anwendbar und im Allgemeinen sehr gut verträglich. Allerdings können auch hier allergische Reaktionen auftreten, die einen Behandlungsabbruch erfordern. Werden die möglichen Wechselwirkungen berücksichtigt, können die Pflanzen sehr gut mit schulmedizinischen Behandlungen kombiniert werden.

(1) Quelle: Saller R., Melzer J., Reichling J.: Johanniskraut (Hypericum Perforatum): ein plurivalenter Rohstoff für traditionelle und moderne Therapien. Forschende Komplementärmed Klass Naturheilkunde 2003; 10 (Suppl 1), 33 - 40